Der gute alte Mettigel hatte längst ausgedient. Wollte man den internationalen Fleischlust-Kunstpreis anpeilen, musste man schon stärkere Geschütze auffahren. Es reichte längst nicht, dass die Wurst- und Schinkenprodukte von hervorragender Qualität waren und ausgezeichnet schmeckten. Das war eine unabänderliche Grundvoraussetzung. Vielmehr ging es bei diesem Preis darum, formvollendete Kunstwerke aus Fleisch zu schaffen.
Grummelig modellierte er aus dem Schweinemett einen glatten Klumpen und rammte zum Abschluss ein Wiener Würstchen in die Masse. Fertig war das Einhornmett, das zumindest die Hunde mit Kusshand fressen würden.
Aber für die Jury musste es schon etwas Besonderes sein – vielleicht würde er sich an Blumen aus dünnen marmorierten Fleischlagen versuchen, etwa in der Art, wie Roni Landa es vormachte. Filigrane Kunstwerke, die jedes Buffet zu einem Augenschmaus machen würden. Aber wer aß sowas eigentlich auf?
Bei den abc.etüden geht es darum, 3 Worte in einer Geschichte unterzubringen, die maximal 10 Sätze umfasst. Dieses Mal: Kusshand, formvollendet, anpeilen.
Großartig. Hab gelesen, gegrinst und dann die Wörter gesucht …
Aber stimmt: Wer isst so was?
Liebe Grüße
Christiane
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Vermutlich finde ich deshalb die Kunst aus Lebensmitteln, trotz aller Schönheit, immer auch etwas befremdlich.
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Ich habe so was in der Art mit Schinken(?) oder Mettwurst(?) sogar schon mal in einem Laden gesehen und gedacht, dass das ein witziges Geburtstagsgeschenk für jemande wäre, der so was mag. Der Link ist ja auch echt speziell 😉
Liebe Grüße
Christiane
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