Letztlich geht Foodfotografie, die in dieser Woche das Thema beim Fotoprojekt 52frames.com ist, über die Präsentation eines optisch ansprechenden Gerichts hinaus. Es ist eine Kunstform, die die sensorischen Erfahrungen, kulturellen Verbindungen und gemeinsamen Momente zelebriert, die Essen zu einem integralen Aspekt unseres Lebens machen.
Dieses Foto ist wieder einmal als Gemeinschaftsprojekt entstanden. Mein Herzbube hat sich von dem Buch So kocht Afrika von Dorah Sitole und der Küche aus Simbabwe inspirieren lassen und Hühnchen in Erdnuss-Sauce mit einem Süßkartoffelpüree gekocht – und ich durfte in Windeseile alles fürs Bild arrangieren, das Foto machen und zur Belohnung das leckere Gericht probieren. Das dürfte es gern öfter geben 🙂
Dieses Mal hat mein Herzbube sich von der Thailändischen Küche inspirieren lassen und damit unsere Gaumen hocherfreut.
„Die thailändische Küche vereint Einflüsse der Kochkunst aus China, Indien, Indonesien, Malaysia und sogar Portugal. Aus dieser Mischung entstand eine ganz eigene und einzigartige kulinarische Richtung. Obwohl das thailändisches Essen den Ruf hat, sehr scharf zu sein, ist dies nicht ganz richtig: Tatsächlich ist thailändisches Essen eine wohl dosierte Kombination aus scharf, sauer, süß, salzig und bitter. Es geht nicht um die Kombination dieser Geschmacksrichtungen in einem Gericht, sondern man kombiniert und kontrastiert die Aromen in zwei bis drei verschiedenen Gerichten. Das ist auch der Grund, warum man gemeinsam isst und die Gerichte teilt. Typisch für die thailändische Küche ist die Verwendung von frischen Kräutern und fermentierter Fischsauce „Nam Pla“, die wie in der deutschen Küche Salz bei praktisch jedem Gericht zum Abschmecken verwendet wird. Zum Essen wird in Thailand Löffel und Gabel benutzt, wobei vom Löffel gegessen wird – die Gabel dient nur als Hilfsinstrument.“ (Quelle: thailandtourismus.de)
Da in unserer kleinen vierköpfigen Reisegruppe dieses Mal wieder Vegetarier zugegen waren, hat mein Herzbube Fleisch durch Tofu ersetzt und den Abtrünnigen die Garnelen gelassen.
Goong Pad Noh Mai (mittlere Abbildung): 200 g in 1 cm große Würfel geschnittenen Tofu etwa 1 Stunde marinieren (1 EL Rapsöl, 1 EL Teriyaki-Sauce, 1 EL Sojasauce, 1 TL Fischsauce, 2 gehackte Knoblauchzehen). Die Endstücke von 500 g grünem Spargel abschneiden, die untere Hälfte schälen und die Stangen in jeweils 4 Stücke schneiden. Die Maiskölbchen von einem Glas Babymais halbieren. Eine rote Paprika in feine 2 cm breite Streifen schneiden. Den Spargel in etwas Öl 3 – 4 Minuten anbraten, etwas Wasser zugeben und weiter garen, bis das Wasser verkocht ist. Dann noch einen Schuss Öl zugeben und den Tofu braten. 4 gehackte Knoblauchzehen, den Babymais und 500 g Riesen-Garnelen zufügen. Mit Salz, Pfeffer und Sojasauce würzen. Zum Schluss noch 2 Stangen fein geschnittenen Lauch unterrühren.
Rotes Thai-Curry: 1 große Möhre schälen und in feine 4 cm lange Streifen schneiden, 200 g Tofu wie oben marinieren und außerdem 1 cm feingehackten Ingwer zugeben. Die Maiskölbchen von einem Glas Babymais halbieren. 150 g Zuckerschoten putzen. 2 Mini Pak-Choi putzen und grob klein schneiden. 1 Stange Zitronengras sehr fein schneiden. Tofu mit etwas Öl stark anbraten. 400 ml Kokosmilch und 2 TL rote Currypaste hinzufügen und aufkochen lassen. Möhre, Zuckerschoten und Maiskölbchenstücke unterrühren. 1 cm gehackten Ingwer, 1 TL Zucker, 1 EL Sojasauce, Saft von 2 Limetten, etwas Salz und Pfeffer und eine handvoll gehackte Cashewkerne zugeben. Zum Schluss den grob kleingeschnittenen Pak-Choi unterheben.
Dazu Basmatireis nach Packungsanleitung garen und dazu servieren.
Als Dessert gab es Klebereis mit Mango: Hierfür 125 g Milchreis mit 400 ml Kokosmilch, 100 ml Milch und 2 EL Zucker garen (etwa eine halbe Stunde leicht köcheln lassen, immer wieder umrühren und gegebenenfalls noch etwas Milch dazugeben). 1 Mango schälen, kleinwürfeln, mit 1 EL Zucker, einem Schuss Wasser und etwas Limettensaft aufkochen und pürieren. Den Reis in Schälchen geben und mit der Sauce servieren.
Fazit: Eine weitere schmackhafte Station unserer kulinarischen Weltreise. Besonders das Rote Thai-Curry hat es mir mitsamt der Tofu-Variante angetan – und das mir, als Tofu-Skeptikerin 🙂
Meinen Herzbuben hatte nach einer langen Pause wieder das kulinarische Fernweh gepackt. Nachdem er auf eines der zahlreichen Streetfood-Videos von Mark Wiens gestoßen war, stand ganz schnell die nächste Station unserer kulinarischen Weltreise fest: Es sollte in den Senegal gehen.
Pastelle mit Sauce
Zum Auftakt gab es mit Fisch gefüllte Teigtaschen (Pastelle), die man in eine aromatische Tomatensauce tunkt.
Für 12 Pastelle (gefüllte Teigtasche): 130 g Mehl, 1 Ei, 1 Schuss Milch, 1 TL Butter, evtl. ein kleiner Schuss Wasser, 1 Prise Salz, vermengen und kneten, und danach eine halbe Stunde im Kühlschrank ruhen lassen. Den Teig auf einer bemehlten Fläche dünn ausrollen, mit großen Kaffeebechern Kreise ausstechen und diese mit dem Nudelholz noch dünner ausrollen. Jeweils 1 TL Füllung (aus 1 mittlere gehackte Zwiebel, 3 EL gehackte Petersilie, 1 gehackte Knoblauchzehe, 200 g weißer gehackter gekochter Fisch, 1/2 TL Tomatenmark, Salz, Pfeffer) darauf geben und zusammenklappen. Die Ränder mit einer Gabel fest zusammendrücken. In Öl hellbraun frittieren.
Sauce: 1 mittlere Zwiebel fein hacken, in 4 EL Erdnussöl mit etwas Zucker karamelisieren. 2 gehackte Knoblauchzehen, 1 TL Paprikapulver, 2 EL Senf, 2 EL Tomatenmark, 100 ml Wasser, kurz aufkochen.
Das machte Appetit auf mehr:
Huhn in Zwiebelsauce & Mafé mit Reis und Couscous
Huhn in Zwiebelsauce: 800 g Hähnchenteile ohne Knochen über Nacht im Kühlschrank mit 4 in Streifen geschnittenen Gemüsezwiebeln marinieren (4 EL Öl, 4 EL Senf, Salz, Cayennepfeffer, 120 ml Zitronensaft, 1 TL gekörnte Hühnerbrühe, 2 Lorbeerblätter, 1 TL Sambal Olek). Die Hähnchenteile bei kleiner Hitze von beiden Seiten gut anbraten, herausnehmen. In dem selben Topf die Zwiebeln anbraten, bis sie leicht Farbe haben. Die Hähnchenteile wieder dazugeben, einen Schuss Wasser hinzufügen und schmoren, bis die Hähnchenteile gar sind. Zusammen mit den Zwiebeln servieren.
Mafé: 500 gewürfelte Hähnchenbrust in Öl anbraten. Dazugeben und vermengen: 2 gehackte Zwiebeln, 1 gewürfelte Süßkartoffel, 1 in Schreiben geschnittene Okraschote, 1 gewürfelte Pastinake, 1 gewürfelte rote Paprika, 2 cm gehackten Ingwer, 3 gehackte Knoblauchzehen. Danach 400 ml gehackte Tomaten, 150 g Erdnussbutter und 500 ml Wasser zufügen und etwa 20 Minuten köcheln lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Reis und Couscous nach Packungsanweisung zubereiten. Reis salzen und Couscous mit Salz, Pfeffer, Gemüsebrühe abschmecken. Mit einem Stich Butter verfeinern.
Wir hatten noch Platz für ein Dessert:
Thiakry
Thiakry: Eine Handvoll Couscous nach Packungsanweisung zubereiten und das Mark einer halben Vanilleschote zufügen. Abkühlen lassen. 500 g Joghurt, ein kleiner Becher saure Sahne, 1 Dose süße Kondensmilch, das Mark einer halben Vanilleschote mit dem Couscous vermengen. In Schälchen verteilen und bei Bedarf mit Rosinen und Kokosraspeln garnieren.
Aufmerksame Leser wissen, den Iran haben wir bereits kulinarisch bereist (bisherige Stationen), was uns jedoch nicht davon abhielt, es noch einmal zu tun. Zum einen waren wir beim ersten Mal sehr begeistert und zum anderen wollten wir dieses Mal anstatt Fisch, Fleisch auf den Teller bringen. Außerdem hatten wir dieses Mal ein anderes Pärchen zu Tisch gebeten, das mit uns kulinarisch noch nicht in den Iran gereist war.
Die Reisgerichte hat mein Herzbube vom letzten Mal übernommen:
Für das Sabzi-Polo wird 250 g Basmatireis nach Packungsanweisung mit Wasser und Salz zubereitet. Nach der Hälfte der Zeit Safran (etwa 0,1 g) und Butter zufügen. Zum Schluss 30 g Dill, 60 g Koriander und 30 g Petersilie hacken, 50 g Schnittlauch (oder Lauchzwiebeln) kleinschneiden und eine Knoblauchzehe reiben, alles vermischen und locker unter den Reis heben.
Für den Juwelen-Reis eine Karotte und eine mittelgroße Zwiebel klein würfeln und in etwas Butter anschwitzen. 250 g Basmatireis und Wasser zugeben und nach der Hälfte der Kochzeit Safran (etwa 0,1 g) zufügen. Zum Schluss einen kleinen Bund gehackte Petersilie, 2 EL gehackte Mandeln, 1/2 TL Zimt, 1/2 TL Kreuzkümmel, 1/2 TL Kardamom, Zucker und Salz unterrühren. Mit Granatapfelkernen bestreuen und mit einigen Kleksen Joghurt servieren.
Dazu gab es Fesenjan (Persisches Hühnchen mit Walnüssen): Hierfür 300 g Walnüsse, 2 EL Sonnenblumenöl, 2 EL Tomatenmark, 4 EL Granatapfelsaft, 1 TL Kurkuma, etwas Safran, 1 TL Honig, 100 ml Wasser, Salz, Pfeffer vermischen und alles zusammen pürieren. 8 Hähnchendrums ohne Haut (Unterkeule) in eine gefettete Form legen, mit der Soße übergießen, abdecken und bei 140 Grad Umluft eine Stunde backen. Danach 10 Minuten ohne Abdeckung backen, damit es Farbe bekommt. Zum Schluss mit gehackter Petersilie, Dill, Walnüssen und Granatapfelkernen bestreut servieren.
Tomatenrispen mit etwas Sonnenblumenöl stark anbraten, damit sie gut Farbe bekommen. Salzen und Peffern.
Außerdem hat mein Herzbube uns ein leckeres Lamm-Kebab gemacht. Dafür werden 400 g Lammfleisch, 400 g Rindfleisch, 1 mittlere Zwiebel, 2 Stiele glatte Petersilie, Safran, 1/2 TL Kurkuma, Salz, Pfeffer, 1/2 TL Kardamom, 1 kleine Knoblauchzehe vermischt, fein gewolft und zu 4 flachen rechteckigen Fleischfladen (ca. 1 cm dick, 5 x 20 cm) geformt und in einer Grillpfanne ca. 5 Minuten von jeder Seite gebraten.
Für marinierte Zwiebeln werden zwei mittlere rote Zwiebeln in feine Streifen geschnitten, mit Salz und Pfeffer gewürzt und mit etwas gehackter Petersilie und Zitronensaft vermengt.
250 g Joghurt mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft würzen.
Einen Gurken-Tomaten-Salat aus 1 Salatgurke und 2 entkernten Fleischtomaten zubereiten. Klein würfeln (1 cm) und Salz, Pfeffer, Zitronensaft, gehackte Petersilie und gehackten Koriander unterrühren.
Nan-e Lavash (Persisches Fladenbrot) ist ein ungesäuertes dünnes Fladenbrot, das aus Mehl, Salz und Wasser in der Pfanne ausgebacken wird. Der Einfachheit halber haben wir uns für die fertige Variante aus dem türkischen Supermarkt entschieden.
Klassisch wird das Kebab mit den marinierten Zwiebeln, dem Tomaten-Gurken-Salat und dem Joghurt in das Fladenbrot eingeschlagen und zusammen gegessen.
Als Dessert gab es Sholeh Zard (Persischer Safran Reispudding). Dafür 200 g Basmatireis in 300 ml Wasser aufkochen und abgedeckt ziehen lassen. 1/2 TL Safran, 50 g Mandelstifte, 150 g Zucker, 50 g Butter, 1 Schuss Rosenwasser zufügen, 200 ml Wasser zugeben und bei niedriger Hitze unter ständigem Rühren so lange weitergaren, bis der Reis fast zerfällt. Bei Bedarf noch etwas Wasser zufügen. Die Konsistenz ist wie bei etwas dünnerem Milchreis. In eine Schale füllen und abkühlen lassen. Mit Zimt, Mandelstiften, gehackten Pistazien und gehackten Rosenblättern dekorieren.
Fazit: Der Iran lohnt sich kulinarisch! Die Geschmackserlebnisse differierten dieses Mal zwischen hervorragend, lecker und es war auch etwas dabei, was die Beschreibung „interessant“ erhielt. Ich persönlich brauche jetzt erstmal eine kleine Safranpause, bevor es für mich weitergehen kann 😉
Dieses Mal entstand die kulinarische Weltreise rund um den von S. selbstgeangelten Zander, der in NRW aus dem Wasser gezogen wurde und sich sicherlich nicht hätte träumen lassen, einmal für ein iranisches Gericht herhalten zu müssen.
Besonders berühmt ist die iranische Küche für ihre phantasievollen und reichhaltigen Reisgerichte und basiert vor allem auf Brot, Reis, frischen Gemüsen, Kräutern, Fleisch (Lamm, Hammel, Schaf, Rind und Huhn) und nach Region auch Fisch.
Und so hat mein Herzbube uns vier neben dem Fisch mit zweierlei Reis (Sabzi-Polo und Juwelen-Reis) und Kashk-e-Bandjan bekocht und ich habe uns als Dessert einen Persischen Duftkuchen gebacken.
Für das Sabzi-Polo wird 250 g Basmatireis nach Packungsanweisung mit Wasser und Salz zubereitet. Nach der Hälfte der Zeit Safran (etwa 0,1 g) und Butter zufügen. Zum Schluss 30 g Dill, 60 g Koriander und 30 g Petersilie hacken, 50 g Schnittlauch (oder Lauchzwiebeln) kleinschneiden und eine Knoblauchzehe reiben, alles vermischen und locker unter den Reis heben.
Für den Juwelen-Reis eine Karotte und eine mittelgroße Zwiebel klein würfeln und in etwas Butter anschwitzen. 250 g Basmatireis und Wasser zugeben und nach der Hälfte der Kochzeit Safran (etwa 0,1 g) zufügen. Zum Schluss einen kleinen Bund gehackte Petersilie, 2 EL gehackte Mandeln, 1/2 TL Zimt, 1/2 TL Kreuzkümmel, 1/2 TL Kardamom, Zucker und Salz unterrühren. Mit Granatapfelkernen bestreuen und mit einigen Kleksen Joghurt servieren.
Für das Kashk-e-Bandjan zwei mittelgroße Auberginen waschen, rundherum einstechen und für 30 Minuten im Backofen bei 180 Grad Umluft backen. In der Zwischenzeit 500 g Kirschtomaten mit etwas Olivenöl, Salz und 2 EL Tomatenmark pürieren und einköcheln lassen, bis die Sauce die Konsistenz von Ketchup hat. Die Auberginen auf einem Teller mit einem feuchten Tuch abgedeckt abkühlen lassen. Danach den Stilansatz und die Haut abziehen und das Fruchtfleisch in Würfel schneiden. Zusammen mit der Sauce erwärmen. Einen kleinen Bund Petersilie und eine halbe Hand Walnüsse fein hacken und zu der Sauce geben. Mit 1/2 TL Zimt, 1 TL Pul Biber, etwas Salz und Limettensaft abschmecken. Zum Schluss noch 2 geriebene Knoblauchzehen unterrühren.
Pro Person ein Fischfilet (weißer Fisch) melieren, salzen, pfeffern und in reichlich Butter braten.
Für den Persischen Duftkuchen 200 g Butter und 150 g Zucker schaumig schlagen. Nach und nach 4 Eier unterrühren. 100 g Mehl, 1 TL Backpulver, 2 TL Kardamom, 275 g gemahlene Mandeln und den Abrieb von einer Bio-Zitrone vermischen und nach und nach unter die Buttermasse rühren. Den Saft einer Zitrone und 1 EL Rosenwasser unterrühren und den Kuchenteig in eine gefettete Springform füllen. Im vorgeheizten Backofen bei etwa 160 Grad (Ober-/Unterhitze) 40 bis 45 Minuten backen. In der Zwischenzeit für den Sirup eine halbe Zitrone auspressen und mit 2 EL Zucker und 1/2 TL Rosenwasser in einer Pfanne auf niedriger Stufe so lange erhitzen, bis sich der Zucker vollständig aufgelöst hat. Den Sirup kurz abkühlen lassen. Den Kuchen nach der Backzeit aus dem Ofen nehmen und mithilfe eines Holzstäbchens Löcher in den ganzen Kuchen stechen. Nun den Sirup über den Kuchen gießen und mindestens eine Stunde abkühlen lassen. Aus 300 g Puderzucker, dem Saft einer Zitrone und 4 TL Wasser einen Zuckerguss anrühren und den Kuchen damit bestreichen. Zum Schluss mit 2 TL gehackten Pistazien und kleingehackten Rosenblättern bestreuen.
Fazit: Wir waren begeistert von den unterschiedlichen Aromen, die uns unser Ausflug in die iranische Küche geboten hat. Glücklicherweise gibt es im Netz noch viele weitere Rezepte, die als Inspirationsquelle dienen können. Großartig! Da müssen wir wieder hin 🙂
Mexiko? Schon wieder? Könnte man meinen, aber manche Länder haben kulinarisch durchaus mehr zu bieten, als man bei einem einzelnen Menü zu probieren schaffen könnte. Unser letzter kulinarischer Ausflug dorthin ist immerhin auch schon wieder zwei Jahre her. Außerdem setzte sich unsere kleine Reisegruppe dieses Mal ein wenig anders zusammen und es war allgemein gewünscht worden, dass nun auch Fleisch auf der Speisekarte stehen sollte. Also doch ein wenig anders als beim ersten Mal.
Beim Einkaufen der Zutaten stießen wir eher zufällig auf ein Bier, das laut Werbeslogan das Gefühl von Strand und mexikanischer Sonne in unseren Alltag bringen sollte. Genau das Richtige in dieser trüben Corona-Zeit und von dem Namen ließen wir uns nicht abschrecken:
Als Tröpfchen zu dem Essen durchaus zu empfehlen. Die Hintergrundmusik für unseren mexikanischen Abend lieferten Tito & Tarantula, eine US-amerikanische Rockband, dessen Sänger Tito Larriva aus Mexiko stammt, und die uns mit einem ihrer größten Hits aus dem Film „From Dusk Till Dawn“ direkt in eine mexikanische Kneipe katapultierten. Na ja, ein bisschen Fantasie braucht man dafür natürlich schon, wenn man sich vorstellen möchte, dass Salma Hayek auf meinem heimischen niederrheinischen Wohnzimmertisch tanzt.
Aber dort wäre auch einfach kein Platz gewesen, denn mein Herzbube hat wieder recherchiert und ausprobiert und einige Leckereien gezaubert, die wir vier sehr genossen haben. Unter anderem warteten dort auf uns 8 Tacos, die jeweils mit 1 TL Bohnenpaste bestrichen, mit 1 TL Salsa-Sauce, 1 TL Mais, einigen roten Zwiebelstreifen, 1/8 Avocado-Fruchtfleisch und 2 bis 3 Stücken eingelegtem Kaktus belegt worden waren. Darauf kam noch das gesalzene und gepfefferte Steak, das Medium gebraten und in dünne Streifen geschnitten wurde. Zum Schluss wurden die Tacos noch mit frischem Koriander bestreut und zugeklappt für etwa 2 bis 3 Minuten im Backofen bei 160 Grad erwärmt.
Als hübscher, aber ebenso leckerer Farbklecks kamen die Pimentos de padron dazu, für die Bratpaprika (je nach Größe zwischen 3 und 5 pro Person) gewaschen, sehr gut trockengetupft, in heißem Öl von allen Seiten gebraten und zum Schluss noch mit einem guten Meersalz bestreut wurden.
Weiter ging es mit den Hähnchen-Quesadillas, für die zunächst 300 g Hähnchenbrust mit Salz und Chili gewürzt und gebraten wurde. Diese lässt man abkühlen und zupft sie dann auseinander, wie man es beispielsweise von Pulled Pork kennt. Zwei Wraps werden mit etwa 100 g Frischkäse bestrichen und mit Salz und Chili gewürzt. Auf einen Wrap die zerzupfte Hähnchenbrust, 100 g geriebenen Cheddar, 100 g geriebenen mexikanischen Käse (alternativ ein kräftiger Käse, wie Bergkäse oder Ähnliches), 2 EL Mais und eine Handvoll in Ringe geschnittenen Frühlingslauch geben. Mit dem zweiten Wrap zudecken und bei Bedarf mit etwas Chili-Öl bestreichen. Bei 160 Grad etwa 8 Minuten backen, bis der Käse geschmolzen ist und der Wrap ein wenig Farbe bekommt. In 8 Stücke geschnitten servieren.
Und für die Mexikanische Hähnchenpfanne werden zunächst 800 g ausgelöste Hähnchenkeule (ohne Knochen) mit Chili und Salz gewürzt und angebraten. Dann kommt eine gewürfelte Gemüsezwiebel, 2 EL Tomatenmark, 3 grob gehackte Knoblauchzehen, 1 Dose stückige Tomaten, eine geschälte und in kleine Würfel geschnittene Möhre, 150 g Langkornreis hinzu. Mit 200 ml Orangensaft und etwa 300 ml Wasser ablöschen und etwa 10 Minuten köcheln lassen. 200 g TK-Erbsen, 1 kleine Dose Mais und 10 schwarze in Scheiben geschnittene Oliven zufügen. Nochmal etwa 10 Minuten köcheln lassen. Bei Bedarf noch etwas Wasser zugeben. Mit Salz und Chili abschmecken und mit frischem Koriander bestreut servieren.
Und weil ein Dessert zum Abschluss immer noch geht, gab es für uns noch einen Mexikanischen Käsekuchen. Dafür werden 150 g kleingebröselte Kekse (Butterkekse oder Ähnliches), 1 EL Backkakao und 70 g geschmolzene Butter vermengt und auf dem Boden einer mit Backpapier ausgelegten und am Rand eingefetteten Springform (ca. 25 cm Durchmesser) verteilt und angedrückt. Dann muss der Boden etwa eine Stunde im Kühlschrank fest werden. 500 g Magerquark, 200 g Schlagsahne, 1 Dose (400 ml) gezuckerte Kondensmilch, Saft und Zeste von einer Limone, 4 Eier und 1 Packung Vanillepuddingpulver verrühren und auf dem Keksboden verteilen. 45 Minuten bei 160 Grad (Ober-/Unterhitze) backen. Abkühlen lassen und mit einer Masse aus 40 g geschmolzener Zartbitter-Kuvertüre, 30 g geschmolzener Butter und 50 g flüssiger Sahne bestreichen. In 8 Stücke teilen und servieren.
Und spätestens da war es mit unserer Beherrschung anscheinend vorbei – ich war einfach nicht schnell genug, um ein Bild von einem unversehrten Stück Käsekuchen zu machen.
Fazit: Eine weitere Station der Kulinarischen Weltreise, die Spaß gemacht hat und nicht nur eine Freude für die Geschmacksknospen war. Neu war für mich der eingelegte Kaktus, der an eingelegte scharfe Gurken erinnert. Das Corona-Bier kannte ich vorher auch noch nicht. Es schmeckt mir, aber es sind eher der Preis und der Name, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Der Mexikanische Käsekuchen ist hingegen auf meiner Liste der leckersten Käsekuchen ganz weit oben.
Kenia, offiziell Republik Kenia, ist ein Staat in Ostafrika. Die Hauptstadt und größte Stadt des Landes ist Nairobi, die zweite Millionenstadt ist Mombasa. Die Wirtschaft Kenias ist, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, die größte in Südost- und Zentralafrika. Es gibt eine Vielzahl an Nationalparks in Kenia, die ein wichtiges Standbein für den Tourismus darstellen. Vor nicht notwendigen, touristischen Reisen nach Kenia wird derzeit gewarnt, Corona halt. Aber glücklicherweise hat zumindest das Internet auf und so hat mein Herzbube recherchiert um herauszufinden, wie wir ein wenig unser Fernweh besänftigen und zumindest von Kenia inspiriert kulinarisch reisen können.
Den Anfang machten Samosas, die man dort wohl an jeder Straßenecke bei kleinen Ständen findet, wo sie direkt aus dem heißen sprudelnden Fett angeboten werden. Die Füllungen sind meist vegetarisch, aber es gibt sie auch mit einer Fleischfüllung, wie die, die wir uns gegönnt haben. Dazu werden 300 g Lammhack, 1 gewürfelte Zwiebel, 2 gehackte Knoblauchzehen, 1 gehackte Chili (Schärfegrad nach Vorliebe), 100 g TK-Erbsen, Salz, Pfeffer, Kurkuma angebraten und zum Schluss mit frischem Koriander (etwa 2 EL) vermengt. Den Fertig-Filoteig in 3 Streifen schneiden, das untere Viertel mit der Masse belegen, zu Samosas zusammenfalten und frittieren.
Wir haben die Samosas als Vorspeise genossen und es gab noch einen kenianischen Kartoffel-Snack mit dem Namen Viazi Karai dazu. Dafür werden 250 g Mini-Kartoffeln mit Schale in Salzwasser gekocht, halb eingeschnitten und innen mit etwas Sambal-Olek bestrichen. Diese werden dann in einen Teig aus 100 g Weizenmehl, 50 g Kichererbsenmehl, 1/2 TL Kurkuma, Salz und Wasser getaucht und anschließend frittiert. Serviert wird dazu eine Tamarinden-BBQ-Sauce. Dafür 1 feingehackte rote Zwiebel und 1 feingehackte Knoblauchzehe in etwas Öl angebraten, etwa 2 EL feingehackte Korianderstiele, 1/2 Tasse Ketchup, 1 EL Honig, 2 TL Tamarindenpaste, 1/2 TL gemahlener Koriander, 1/2 TL schwarzer Pfeffer und gehackte Chilis nach Geschmack zugegeben und kurz aufkochen.
Einige Zeit später ging es weiter mit den Hauptgerichten. Ganz rechts im obigen Bild sieht man das Jeera-Chicken auf Kenianische Art. Dazu werden 1 kg Chickendrums in etwas Öl angebraten und anschließend herausgenommen. Dann in dem Öl 1EL grob gemahlenen Kreuzkümmel 1 TL grob gemahlenen schwarzen Pfeffer anbraten. Danach 1 TL gehackte grüne Chili, 1 EL Ingwer-Knoblauch Paste, 2 gehackte Knoblauchzehen, 200 g Naturjoghurt (mindestens 3,5 % Fett) und 350 g gehackte Tomaten unterrühren. Die Hähnchenstücke wieder zufügen und bei niedriger Temperatur mindestens 45 Minuten köcheln lassen. Vor dem Servieren mit frischem Koriander bestreuen.
Dazu passen hervorragend die Masala-Chips (links im Bild), für die 1 gewürfelte rote Zwiebel und 2 gewürfelte Knoblauchzehen angebraten werden. Danach 2 gehackte Tomaten zugeben, mit 1 TL Kurkuma, 1 TL Kreuzkümmel, 1 TL Garam Masala und etwas Zitronensaft würzen. Aufkochen lassen und mit dicken frittierten Pommes (etwa 200 g pro Person) vermengen. Vor dem Servieren mit frischem Koriander bestreuen.
Die andere Hälfte des Hauptgerichts bestreiten Fisch und Reis. Für den Fried Fish wird klassisch der ganze Fisch (Tilapia) verwendet. Da wir ihn aber bei uns nicht bekommen konnten, entschieden wir uns für Filets vom Wolfsbarsch (pro Person etwa 200 g). Die Filets trockentupfen. Mit Salz, Pfeffer, etwas Kreuzkümmel und Zitronensaft würzen. Mehlieren und kurz in Fett frittieren. 1 mittlere rote Zwiebel fein hacken und anbraten. 1 Dose Kokosmilch, 2 gehackte Tomaten, Salz, Pfeffer verrühren und aufkochen. Den gegarten Fisch für 2 Minuten dazugeben und mit frischem Koriander servieren.
Dazu passt Kokosreis, für den 1 Tasse Reis nach Packungsanweisung bis fast zum Schluss gegart wird. In einem separaten Topf 1 Dose Kokosmilch mit ca. 4 EL Kokosraspeln, etwas Salz und Pfeffer aufkochen. Eine Minidose Mais und etwa 100 g TK-Erbsen dazugeben. Den Reis dazugeben und etwa 5 Minuten garen.
Abschließend gab es noch einen Kenianischen Bananenkuchen mit Bananensahne und N’Dizi. Dazu den Backofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen und eine Kastenform (25 cm) einfetten und mit etwas Mehl bestäuben. Für den Bananenkuchen 250 g Mehl, 1 Pck. Backpulver und 1/4 TL Salz in einer Schüssel mischen. In einer anderen Schüssel 125 g geschmolzene abgekühlte Butter, 225 g Zucker, 1 TL Zitronenschalenabrieb und 1 TL Vanilleextrakt schaumig rühren. Nacheinander 2 Eier unterrühren. 2 mittelgroße sehr reife Bananen mit einer Gabel zerdrücken und in den Teig einrühren. Nun die Mehlmischung und 200 g Naturjoghurt (mindestens 3,5 % Fett) portionsweise abwechselnd unter den Teig rühren, bis sich alle Zutaten verbunden haben. Den Teig in die Kastenform füllen und 50 bis 60 Minuten goldbraun backen. Unbedingt einen Stäbchentest machen und den Kuchen evtl. mit Alufolie abgedeckt noch weiterbacken, bis man das Stäbchen sauber aus dem Teig ziehen kann. Nach der Backzeit den Kuchen noch 10 Minuten in der Form lassen und anschließend auf einem Kuchengitter ganz abkühlen lassen.
Dazu gibt es Bananenschlagsahne aus 200 g Schlagsahne, die mit etwas Puderzucker und 1 TL Vanille steifgeschlagen wird. Unter diese wird eine kleine sehr reife mit einer Gabel zerdrückte Banane gehoben.
Garniert wird das ganze mit N’Dizi. Dazu wird der Backofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vorgeheizt. 2 große Bananen schälen und in Scheiben schneiden. Die Bananenscheiben zuerst in etwa 4 EL geschmolzene Butter tauchen, anschließend in 100 g ungesalzenen gehackten Erdnüssen wälzen und auf das mit Backpapier belegte Backblech legen. Insgesamt 10 bis 12 Minuten backen und die Scheiben nach der Hälfte der Backzeit wenden. Anschließend abkühlen lassen.
Zum Servieren den Banenenkuchen in Scheiben schneiden und mit BananenSchlagsahne und N´Dizi belegen.
Fazit: Lecker war es. Und gut getan hat es. Besonders spannend war die Erfahrung mit der Tamarindenpaste. Es dauerte etwas, bis wir sie schließlich doch in einem Edeka-Markt fanden. Wir konnten uns so gar nicht vorstellen, wie die Früchte des Tamarindenbaums, die ein bisschen wie Erdnüsshülsen aussehen, wohl schmecken würden. Tatsächlich verzogen wir erstmal das Gesicht, als wir gespannt aber vorsichtig zu Hause von der Paste probierten. Denn die Beschreibung „irgendwas wie Rübenkraut mit Essigessenz vermischt“ trifft es doch ganz gut. Aber als Bestandteil der Tamarinden-BBQ-Sauce war diese eigenartige Substanz dann doch erstaunlich lecker. Nichtsdestotrotz waren wir froh, dass sich für den Rest der Paste ganz unkompliziert ein neues dankbares Zuhause finden ließ.
In diesem Jahr habe ich mich oft von Doris Dörrie inspirieren lassen. Zuerst durch ihr Buch „Leben, schreiben, atmen„, das zum Erinnern und zum anschließenden autobiografischen Schreiben einlädt, dann machte ich bei ihrem Workshop „Schreiben hilft! Dir auch?“ bei der Bürgerakademie mit und folgte ihr und ihren täglichen Schreibeinladungen #morningpages bei Instagram. Es war ein wenig so, als hätte ich mit Doris Dörrie und ihren Schreibeinladungen etwas, beziehungsweise jemanden gefunden, von dem ich nicht gewusst habe, dass ich sie gesucht habe. Dadurch, dass sie viele ihrer Erinnerungen sehr authentisch und sympathisch mit ihren Leserinnen und Lesern und somit natürlich auch mit mir teilt, hatte ich irgendwann das Gefühl sie sehr gut zu kennen. Als ich nun ihr neues Buch in Händen hielt, war es wieder ein wenig so, als nehme man in gemütlicher Atmosphäre gegenüber einer guten Freundin platz um sich von ihr ein wenig über Vergangenes erzählen zu lassen.
Das Buch fühlt sich an, als setze sie ihre Erinnerungen aus „Leben, schreiben, atmen“ themenbezogen fort. Sie erzählt von Reisen, wird manchmal philosophisch, geht zurück bis in ihre Kindheit, offenbart Geschichten zum Schmunzeln oder hat Nachdenkliches parat. Es ist ein wenig wie Nachhause kommen, nur dass sich in „Die Welt auf dem Teller“ alles um das Kochen, das Essen und die kulinarischen Genüsse dreht. Rezepte findet man in diesem Buch nicht, dafür aber eine Doris Dörrie, die sich erinnert und über das Essen schreibt, als umarme sie die Welt. Es geht um knusprige Brotkrusten, Eier von glücklichen Hühnern, familiäres Miteinander bei spanischer Paella, Innehalten bei grünem Tee mit japanischen Reisbällchen und Kindheitserinnerungen an Melonen-Momente. Essen und Kochen sind für sie Inbegriff von Lebensfreude und Genuss, Grund zur Dankbarkeit und Eigenverantwortung und ein Weg zum besseren Verständnis unserer selbst und der Welt, die uns umgibt. Neben den Wohlfühlmomenten gibt es auch kritische Gedanken in dem Buch, aber sie kommen nicht zu dogmatisch daher. Sie sind vielmehr ein Angebot, über manches außerhalb dieses Buches nochmal genauer nachzudenken.
Doris Dörries Exkursionen in die Welt der kulinarischen Genüsse sind nicht nur kurzweilig, sondern tatsächlich auch kurz und erstrecken sich selten über mehr als zwei bis drei Buchseiten. Die optische Gestaltung ist luftig und erlaubt Leerräume, aber auch eine Vielzahl leicht abstrahierter Illustrationen von Zenji Funabashi, denen meist Obst und Gemüse als Vorbild Pate stand. Das macht dieses knapp 200 Seiten umfassende und mit einem goldgelben Lesebändchen ausgestattete Büchlein zu einem Werk, das sich inhaltlich und optisch liebevoll gestaltet präsentiert. Sicherlich ein schönes Geschenk für jemanden, den man mittels dieses Buches dazu anregen möchte, selbst in kulinarischen Erinnerungen zu schwelgen. Denn es sind nicht so sehr die Geschichten dieses Buches, die einem im Gedächtnis bleiben, sondern vielmehr die Wohlfühlatmosphäre, die es zeitweise beim Lesen auslöst. Stellenweise ist dies ein Genuss, aber manchmal sind es leider auch nur eher hastig verschlungene Probierhäppchen, die einen aufgrund der Kürze der Texte nicht so richtig satt machen und mit einem leichten Hunger nach mehr zurücklassen.
Doris Dörrie Die Welt auf dem Teller Inspirationen aus der Küche Hardcover Leinen mit Schutzumschlag und Lesebändchen, 208 Seiten ISBN: 978-3-257-07051-4 Preis: € (D) 22.00 / sFr 30.00* / € (A) 22.70 * unverb. Preisempfehlung Verlag: Diogenes Erschienen: 26.08.2020
Das Buch wurde mir freundlicherweise vom Verlag für Rezensionszwecke zur Verfügung gestellt, wofür ich mich an dieser Stelle recht herzlich bedanke.
Wir erinnern uns gern zurück, wir sparen, wir planen und wir freuen uns auf den 2021 bevorstehenden dreiwöchigen Südafrika-Roadtrip. Leider geht es bei uns mit dem Sparen nicht schneller, dafür klappt es aber mit dem Planen umso besser. Und so fanden sich in der letzten Zeit neue interessante Ziele und Unterkünfte und mit einem Mal stand die Tourplanung. Mitreisende sind gefunden und die Vorfreude ist trotz der noch langen Wartezeit riesig. Zur Einstimmung hat der Herzbube für uns erstmal etwas Südafrikanisches gekocht.
Bobotie, Sosaties, Samosas, Mieliepap, Chakalaka, Boerewors, Biltong, Bunny Chow, Melktert durften wir früher schon mal probieren. Dieses mal hat er sich für ein Gericht der Zulu entschieden und für unsere kleine aus 4 Personen bestehende kulinarische Reisegruppe eine Gemüsepfanne mit Chips aus Süsskartoffeln gekocht. Dazu 50 g Butter in einer Pfanne zerlassen, 3 Stangen Lauch, 1 in Scheiben geschnittene Gemüsezwiebel und einen halben in feine Streifen geschnittenen Weißkohl weich garen. 250 g TK Blattspinat und 100 g Sonnenblumenkerne hinzufügen, umrühren und mit Salz und Pfeffer würzen. Für die Chips 500 ml Öl erhitzen und 4 mittelgroße geschälte und in dünne Scheiben geschnittene Süßkartoffeln darin goldbraun frittieren. Auf Küchenpapier abtropfen lassen. Mit etwas Kreuzkümmel und Meersalz bestreuen und auf dem Gemüse anrichten.
Dazu gab es ein Zwiebelbrot, dessen Rezept von einer persönlich bekannten und mit dem Herzbuben verwandten Südafrikanerin stammt. Gebacken wurde es in zwei kleinen Kastenformen, die beim letzten Südafrika-Urlaub unbedingt mit mussten: Hierfür einen Hefeteig aus 200 g Mehl, 50 ml warmes Wasser, 1 EL Zucker, 1 Prise Salz, 1 Tütchen Trockenhefe, 1 Tüte Zwiebelsuppe und 50 g geriebenen Cheddar herstellen. 1 Stunde gehen lassen und in einer gefetteten Backform (bzw. zwei kleinen Kastenformen) bei 170 Grad etwa 20 bis 30 Minuten backen.
Als Dessert gab es Malva-Pudding, den es mindestens ein Mal im Jahr – meistens aber auch nicht häufiger als ein Mal im Jahr – bei uns gibt, obwohl er jede einzelne seiner zahlreichen Kalorien wert ist: Dazu 1 Ei mit 200 g Zucker und 1 EL Aprikosenmarmelade verrühren. 120 g Mehl mit 1 TL Backpulver und einer Prise Salz vermischen. 15 g Butter erwärmen, bis sie flüssig ist und 1 TL Weißweinessig unterrühren. 125 ml Milch unter die Ei-Zuckermischung rühren. Danach die Mehlmischung und weitere 125 ml Milch unterrühren. Zum Schluss die Butter-Essig-Mischung hinzufügen. In ofenfeste Formen füllen (etwa halb befüllen, weil der Pudding noch stark aufgeht) und zugedeckt (Deckel oder Alufolie) etwa 45 Minuten im auf 200 Grad vorgeheizten Ofen backen. Der Malva-Pudding ist fertig, wenn die Konsistenz fest und braungebacken ist. Vor dem Servieren mit einer Soße aus 250ml Sahne, 180g Butter, 200g Zucker und 125ml heißes Wasser übergießen und kurz einziehen lassen. Noch warm genießen – ein Gedicht ❤
Die bisherigen Stationen unserer Kulinarischen Weltreise können übrigens hier angeschaut werden.
Mittag- und Abendessen sind in Spanien im Allgemeinen warme Mahlzeiten. Diese bestehen in Restaurants in der Regel aus zwei Gängen zuzüglich Nachtisch. Zum Essen wird oft Weißbrot gereicht, gängige Essensgetränke sind stilles Wasser, Wein und Bier. Zum Aperitif werden gerne Tapas auf den Tisch gestellt, die sich durchaus auf Kleinigkeiten wie Oliven, Salzmandeln, Chorizo, Queso manchego und Schinken beschränken können. Der erste Gang besteht oft aus Gemüse, Eintöpfen, Suppen oder Salat, der zweite Gang meist aus Fleisch- oder Fischgerichten, die Grenzen sind jedoch fließend. Meist fällt der erste Gang etwas leichter aus als der zweite. Zum Nachtisch werden Obst oder Süßspeisen, gelegentlich auch Joghurt gereicht.
Wir widmen uns bei unserer 8. Station der Kulinarischen Weltreise allerdings nur den Tapas, die im engeren Sinne eigentlich kostenlose Beilagen zum Getränk sind. Müssen sie zusätzlich bestellt werden, sind die Übergänge von einer Tapa zu einer Ración (größere Menge) oder zu einem Pincho (baskische Tapavariante mit in der Regel aufwändigerer Zubereitung) fließend. Mein Herzbube wählt die aufwändigere Tapas-Variante und unsere Vegetarierin gibt grünes Licht für Fisch und probiert auch eine der speckummantelten mit Ziegenkäse gefüllten überbackenen Datteln, um sich davon zu überzeugen, dass ihr die fleischlose Dattel doch besser schmeckt.
Spanisches Brot: 300 ml warmes Wasser, 2 EL Olivenöl, 1 Pck. Trockenhefe, 1 TL Zucker, 1 TL Salz, 500 g Weizenmehl, 1 Zweig gehackten frischen Rosmarin, 50 g Pinienkerne. Vermengen und kneten. Abgedeckt bei Zimmertemperatur etwa 1 Stunde gehen lassen. Den Teig in 8 Stücke aufteilen, kleine Fladen daraus formen und auf dem Backblech mit einer Gabel mehrfach einstechen. 15 Minuten bei 220 Grad backen.
Papas arrugadas (Runzelkartoffeln): 1 kg kleine Kartoffeln (Schmörkes), 300 g Meersalz. Kochen, abschütten, ausdampfen lassen.
Aioli: 3 gepresste Knoblauchzehen, 1 Eigelb, 200 ml Sonnenblumenöl, 2 TL Zitronensaft und Salz in ein hohes Gefäß geben und mit dem Pürierstab langsam von unten nach oben ziehen.
Mojo verde: 1 grüne Paprika, 1 Chili, 1/2 Bund Petersilie, 1 Bund Koriander, 1 Knoblauchzehe, 1 EL Paniermehl, 2 EL Limettensaft, Salz, Pfeffer, und Kreuzkümmel pürieren.
Mojo rojo: 200 g geröstete rote Paprika, 2 rote Chili, 2 Knoblauchzehen, 1 EL Tomatenmark, 1 EL Paniermehl, 100 ml Olivenöl, Salz, Pfeffer, Kreuzkümmel und Paprikapulver pürieren.
Pimientos de padrón (Bratpaprika mit Meersalz): 400 g bunte kleine Paprika, 250 ml Olivenöl, 2 EL feines Meersalz. Paprika in dem Öl braten, rausnehmen und mit dem Salz bestreuen.
Mediterane Fischtapas: 1 in dünne Streifen geschnittene Zwiebel anschwitzen, 1 EL Tomatenmark zugeben und mit einem Schuss Rotwein ablöschen. 1 Packung stückige Tomaten und einen gewürfelten Pfirsich zugeben. Mit Salz, Pfeffer und Zucker abschmecken. 400 g Steinbeisser-Filet in walnussgroße Stücke schneiden, in die Sauce geben und etwa 5 Minuten ziehen lassen.
Datteln im Speckmantel mit Ziegenkäsefüllung: 16 entsteinte Datteln mit Ziegenfrischkäse füllen und mit je einer halben Scheibe Speck umwickeln. Im Backofen bei 180 Grad 5 Minuten backen, bis der Speck knusprig ist.
Mini-Chamignons mit Knoblauch: 500 g kleine Champignons in reichlich Olivenöl mit 3 gehackten Knoblauchzehen braten und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Auberginenröllchen: 1 Aubergine in 8 dünne Scheiben schneiden und mit reichlich Olivenöl in einer Grillpfanne von beiden Seiten braten. Mit Frischkäse bestreichen, mit Tomatensalz würzen, mit eingelegten Tomaten und Rucola belegen und aufrollen.