Es schien eine Spezialität dieser Jacke zu sein. Immer wieder hing einer der Knöpfe am seidenen Faden und war jederzeit bereit sich zu lösen. Und immer wenn es dann endlich passiert war, streckte er mir die Jacke entgegen und bat mich mit flehendem Blick: „Scha-atz, könntest du bitte den Knopf wieder annähen?“
Als wenn ich eine Wahl hätte, wenn ich möchte, dass er einigermaßen vernünftig gekleidet ist. Ignorant wie er war, interessierte ihn die Vollzähligkeit seiner Jackenknöpfe eher nicht und wenn man nicht aufpasste, verschwand der losgelöste Knopf im nächstbesten Klingelbeutel oder wurde großzügig als Tabletop-Deko verbastelt.
Ich konnte also dankbar sein, dass er neuerdings zeitig Bescheid gab. Und auch wenn ich mich nicht gerade über die Arbeit mit Nadel und Faden freute, würde ich mich hüten meinen Missmut rauszulassen, um diesen Fortschritt nicht wieder zunichte zu machen.
Bei den abc.etüden geht es darum, 3 Worte in einer Geschichte unterzubringen, die maximal 10 Sätze umfasst. Dieses Mal: Knopf, zeitig, hüten.
A-h-a. Nun, so pflanzen sich Geschlechterzuordnungen wohl fort.
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Tja, es ist, wie es ist – ich nähe halt nicht gern 🙂
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Ha, ich fürchte, das ist sehr realistisch 😉
Liebe Grüße
Christiane
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Ähnlichkeiten mit noch lebenden Personen sind nicht nur zufällig, sondern gewollt 😉
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