Fotoprojekt „52frames“: Week 22: Religion

In dieser Woche geht es darum, für das Fotoprojekt 52frames.com die Facetten von Glauben und Religion hervorzuheben.

Dieses Buch stammt aus einer Zeit, in der ich verzweifelt nach Antworten gesucht habe – auch in unterschiedlichen Religionen – und sie nicht gefunden habe. Behalten habe ich davon noch Buddhismus für Ungläubige von Stephen Batchelor. Ein Buch, das ich längst nochmal gelesen haben wollte, weil mich interessiert, wie ich es heute lesen würde und um zu schauen, ob es inzwischen für mich von Bedeutung ist.

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Fotoprojekt „52frames“: Week 21: Low Key

In dieser Woche geht es beim Fotoprojekt 52frames.com um die Low-Key- Fotografie. Vereinfacht ausgedrückt bedeutet dies, dass der größte Teil des Fotos dunkel ist:

In dem vom Duo Fischli/Weiss gestalteten Künstlerbuch „Findet mich das Glück?“ werden wir mit zahlreichen Fragen konfrontiert. Fragen, die sowohl selbstverständlich wie skurril, unspezifisch wie die Welt erfassend, banal wie gleichzeitig verzaubernd erscheinen. Auf den schwarzen Doppelseiten werden in immer gleich bleibendem Design vier von den Künstlern handgeschriebene Fragen angeordnet, auch durchgestrichene Entwürfe und korrigierte Formulierungen sind zu sehen. Antworten auf die Fragen gibt es in dem schwarzen Büchlein jedoch nicht.

Ich könnte mir natürlich die Frage stellen: „Brauche ich dieses Buch?“ Und abschließend dann noch: „Warum kann ich mich davon trotzdem nicht trennen?“ Antworten bleibe ich schuldig…

Der Gesang der Berge – Nguyễn Phan Quế Mai

Im Rahmen meiner BUCHweltreise ging es kürzlich nach Vietnam – um genauer zu sein in die frühen 1970er Jahre in Hanoi, wo Hu’o’ng bei ihrer Großmutter lebt, weil ihr Vater auf den Schlachtfeldern des Vietnam-Krieges verschollen ist und ihre Mutter seinen Spuren in der Hoffnung folgt, ihn zu finden. An den vielen langen Abenden erzählt die Großmutter Hu’o’ng die Geschichte ihrer Familie – die in Frieden und Wohlstand ihren Anfang nimmt, aber im Zuge fremder Besatzung, Landreform und Krieg eine Geschichte von Vertreibung, Flucht und unsäglichem Leid wurde.

Die 1973 geborene Autorin hat mit diesem Buch einen Roman geschrieben, in dem die historischen Ereignisse der Wahrheit entsprechen, die Namen und Figuren sowie die Handlung jedoch frei erfunden sind, wie sie eingangs betont. Aber man spürt beim Lesen auch ganz deutlich, dass sie von den Erlebnissen ihrer eigenen Familie und den Erzählungen anderer Vietnamesen inspiriert wurde, die ihr ihre persönliche Geschichte erzählt haben. So liest man in teilweise lyrisch sanfter Sprache von brutaler Gewalt, von der man sich wünscht, dass sie der Phantasie der Autorin entsprungen sein möge, dabei jedoch immer auch den Verdacht hat, dass sich manches genau so zugetragen haben könnte.

Der größte Teil des Romans spielt während der letzten Jahre des Vietnam-Krieges in Hanoi und wird von der Enkelin weiter erzählt, um irgendwann in der heutigen Zeit zu enden. Zwischendurch springt die Autorin in der Familiengeschichte zurück und lässt die Großmutter bis in die 1920er Jahre zurückblicken. Und so liest man von den beiden Ich-Erzählerinnen nicht nur über eine tragische, aber niemals hoffnungslose Familiengeschichte und die unterschiedlichen Entwicklungswege innerhalb der Familie, sondern erfährt dabei auch sehr viel über die Lebensumstände und die Geschichte Vietnams. Das ganze ist zu einer facettenreichen beeindruckenden Geschichte verwoben, die nicht immer leicht zu verkraften ist, die mich jedoch schnell in ihren Bann zog und nicht mehr los ließ. Ein echtes Highlight!

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Und wie das bei Highlight-Büchern manchmal so ist, wirken sie bei mir nach und erwecken den Wunsch noch ein wenig mehr erfahren zu wollen. Deshalb schaute ich mir nach Beenden des Buches noch die vierteilige Spiegel-TV-Dokumentation von 2013 an: „Vietnam: Ein Krieg ohne Fronten“ ( Teil 1Teil 2Teil 3Teil 4 ) wo der Vietnam-Krieg aus meist amerikanischer Sicht betrachtet wird. Auch interessant.

Der Gesang der Berge
Nguyễn Phan Quế Mai
Taschenbuch, 429 Seiten
ISBN: 978-3458682608
Preis: 12,00 € [D]
Verlag: Insel Verlag
Erschienen: 13. Februar 2023 (2. Edition)


Fotoprojekt „52frames“: Week 20: High Key

Diese Woche tauchen wir beim Fotoprojekt 52frames.com in die High-Key- Fotografie ein. Vereinfacht ausgedrückt bedeutet dies, dass der größte Teil des Fotos hell ist:

Als ich vor einiger Zeit ein Taschenbuch vom Verlag als Rezensionsexemplar zugeschickt bekam, das in diesen Schutzumschlag eingeschlagen war, habe ich mich nicht nur über das Buch gefreut, sondern mir hat auch die ungewöhnliche Präsentations-Idee ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.

Natürlich haben Rezensionsexemplare bei mir immer Vorrang vor anderer Literatur, aber ich nehme mir auch die Freiheit heraus, noch das Buch zu Ende zu lesen, mit dem ich bei Eintreffen des Rezensionsexemplars beschäftigt bin. Normalerweise. Aktuell werde ich von der Vorgehensweise jedoch abweichen, denn meine aktuelle Lektüre ist ein Roman, der satte 1.280 Seiten umfasst, von denen ich jedoch erst gut 280 Seiten gelesen habe. Das aktuelle Kapitel werde ich noch zu Ende lesen, mir einige Stichpunkte zu dem bisher gelesenen machen und dann erstmal das Rezensionsexemplar lesen (übrigens ein eBook), auf das ich schon sehr gespannt bin. Aber ich freue mich auch schon darauf, den dicken Wälzer weiterlesen können und hoffe, dass ich dann auch wieder den Anschluss an die Geschichte finde.

Frisch auf dem Buchmarkt: Mai 2023

Ich habe mich auf dem Buchmarkt mal umgeschaut, was es in diesem Monat Neues gibt und habe natürlich gleich Bücher gefunden, die mich interessieren, mehr als nur interessieren und solche, von denen ich mir fast sicher bin, dass ich sie lesen werde. Eines führt in die Zeit nach Ende des Vietnam-Krieges, eines nimmt mit in die Zeit, als eine Mauer Deutschland trennte, dann gibt es noch Stories der dänischen Autorin Tove Ditlevsen zu entdecken und Kent Haruf belebt mit einem weiteren Roman sein fiktives Städtchen Holt.

Aber schaut selbst, vielleicht ist ja auch etwas für euch dabei:

04.05.2023: Wandering Souls von Cecile Pin: Dieser unvergessliche Roman erzählt die Geschichte der drei Geschwister Anh, Thanh und Minh, die nach Ende des Vietnam-Krieges Ende der Siebzigerjahre mit ihrer Familie in die USA fliehen wollen. Sie stranden in einem Lager in Hongkong, wo sie vergebens auf ihre Eltern warten. Plötzlich liegt es an der sechzehnjährigen Anh, für ihre Geschwister das Versprechen einer besseren Zukunft wahr werden zu lassen. Gemeinsam gelangen die drei nach England. Geplagt von der Schuld der Überlebenden und ohne die schützende Hand der Eltern, müssen sie in dem fremden Land lernen, auf sich selbst zu vertrauen, ohne sich einander zu verlieren.

04.05.2023: Diesseits der Mauer: Eine neue Geschichte der DDR 1949-1990 von Katja Hoyer: Ein bahnbrechender neuer Blick auf das Leben in der DDR – War die DDR ein graues Land voller hoffnungsloser Existenzen? Die renommierte Historikerin Katja Hoyer zeigt in ihrem überraschenden Buch auf profunde und unterhaltsame Weise, dass das andere Deutschland mehr war als Mauer und Stasi. Die Geschichtsschreibung der DDR wird bis heute vom westlichen Blick dominiert. Mit dem Fokus auf die Verfehlungen der Diktatur wird dabei oft übersehen, dass die meisten der 16 Millionen Einwohner der DDR ein relativ friedliches Leben mit alltäglichen Problemen, Freuden und Sorgen führten. Die Mauer schränkte die Freiheit ein, aber andere gesellschaftliche Schranken waren gefallen. Katja Hoyer schildert jetzt vierzig Jahre deutschen Sozialismus aus der Sicht derer, die ihn selbst erlebt haben. Dafür führte sie zahlreiche Interviews mit ehemaligen Bürgern der DDR aus allen Schichten. Das Ergebnis ist eine neue Geschichte der DDR, die nichts beschönigt, aber den bisherigen Blick auf die DDR auf ebenso lebendige wie erstaunliche Weise erweitert, präzisiert und erhellt.

17.05.2023: Böses Glück: Storys von Tove Ditlevsen: Eine frisch verheiratete Frau sehnt sich obsessiv nach einem gelben Regenschirm. Ein Ehemann verjagt die geliebte Katze seiner Frau. Eine betrogene Mutter entlässt impulsiv ihre Haushälterin. Unter der Oberfläche dieser unbeirrbar scharf beobachteten Geschichten über Liebe und Beziehungen im Kopenhagen des 20. Jahrhunderts pulsieren Verlangen und Verzweiflung. Während vor allem die Frauen darum kämpfen, den ihnen zugewiesenen Rollen zu entkommen, träumen sie davon, frei und glücklich zu werden – ohne je ganz zu verstehen, was das wahrhaft bedeuten könnte. Luzide kartografiert Ditlevsen Momente des Alltags, die ein Leben in eine andere Richtung wenden. Der Band »Böses Glück« zeigt sie als Meisterin der kurzen Form.

24.05.2023: Das Band, das uns hält (Ein Holt Roman) von Kent Haruf: Die achtzigjährige Edith Goodnough wurde verhaftet. Ihr Nachbar weiß um Ediths Lebenstragödien und die kleinen Lichtblicke, die vielleicht unweigerlich zu diesem Januar 1977 führten: die entbehrungsreiche Kindheit, der Tod der Mutter, der durch einen Unfall abhängige, stets wütende Vater. Wahrhaftig und einfühlsam entführt Kent Haruf abermals in ein Leben, in dem es an dem meisten fehlt, in dem es Herz und Beharrlichkeit braucht, um die Geschenke darin zu entdecken.

Fotoprojekt „52frames“: Week 19: Details

In dieser Woche wird beim Fotoprojekt 52frames.com genau hingeschaut, denn es geht um die Details:

Bei manchen Büchern frage ich mich, was der Auslöser dafür war, dass sie diesen Stempel bekommen haben. Denn selbst wenn ich das Buch ganz genau unter die Lupe nehme, kann ich den Mangel nicht entdecken und komme zu dem Schluss, dass dieser vielleicht in der Preispolitik zu finden ist. Sei’s drum, mir macht der Stempel nichts aus und ich freue mich, wenn ich vergünstigt an begehrten Lesestoff kommen kann.

Fotoprojekt „52frames“: Week 18: Food Photography

Letztlich geht Foodfotografie, die in dieser Woche das Thema beim Fotoprojekt 52frames.com ist, über die Präsentation eines optisch ansprechenden Gerichts hinaus. Es ist eine Kunstform, die die sensorischen Erfahrungen, kulturellen Verbindungen und gemeinsamen Momente zelebriert, die Essen zu einem integralen Aspekt unseres Lebens machen.

Dieses Foto ist wieder einmal als Gemeinschaftsprojekt entstanden. Mein Herzbube hat sich von dem Buch So kocht Afrika von Dorah Sitole und der Küche aus Simbabwe inspirieren lassen und Hühnchen in Erdnuss-Sauce mit einem Süßkartoffelpüree gekocht – und ich durfte in Windeseile alles fürs Bild arrangieren, das Foto machen und zur Belohnung das leckere Gericht probieren. Das dürfte es gern öfter geben 🙂

Darknet – Stefan Mey

Der Untertitel dieses Sachbuches lautet: „Waffen, Drogen, Whistleblower – Wie die digitale Unterwelt funktioniert“. Das klang für mich spannend und interessant. Über das Darknet wollte ich immer mal mehr erfahren, zumal es einem ja immer mal wieder in den Medien begegnet, ich aber eigentlich nie genau wusste, wie es sich definiert und worum es sich dabei genau handelt. Und so landete vor einiger Zeit das Buch ganz legal (und vergünstigt) in meinem Warenkorb bei der Landeszentrale für politische Bildung NRW und war auch schon kurze Zeit später bei mir. Und dann dauerte es erstmal, weil ich für Sachbücher immer auch den richtigen Zeitpunkt abpassen muss, damit mich ein Thema packen kann. Und der war jetzt gekommen.

Stefan Mey hat Soziologie und Publizistik studiert und ist freier Journalist in Berlin. Seit Jahren berichtet er über Technologie und über die Frage, was das Internet mit Politik, Wirtschaft und Gesellschaft macht. Als technisch interessiert, sich allerdings nicht als Nerd bezeichnender Mensch, fragte ich mich natürlich, ob ich mit dem zu erwarten Computerdeutsch zurecht kommen würde, aber meine Sorge war unbegründet. Denn in gut verständlichem flüssigen Schreibstil schaut Stefan Mey zunächst, was es mit den verschiedenen Begriffen wie „Darknet“, „Deep Web“ oder „Clearnet“ auf sich hat.

Weiter geht es mit dem größten Türöffner zur digitalen Unterwelt (es werden auch andere vorgestellt) und es wird deutlich, dass Darknet und Internet die treibende Kraft des Kommerzes vereint. Weiter geht es mit dem „bösen“ Darknet als digitale Unterwelt und Hort für alles Schlechte, zu dem der Mensch fähig ist, aber es wird auch auf das Licht im Dunkel geschaut, nämlich wie das Darknet und die damit verbundene Anonymisierung funktioniert. Wir lernen die Organisation kennen, die heute hinter der Anonymisierungssoftware der digitalen Unterwelt steht und die so widersprüchlich wie das Darknet selbst ist. Schließlich schauen wir Ermittlern über die Schulter, die berufsbedingt das Darknet verstehen wollen und mit den technologischen und rechtlichen Grenzen ihrer Arbeit kämpfen. Da die Überwachungs- und Kontrollmöglichkeiten von Regierungen ein Ausmaß erreicht haben, bei dem sich Menschen an Dystopien erinnert fühlen, werden abschließend noch einige Entwicklungsszenarien entworfen und eine konkrete Utopie gesponnen, wie das Internet im Idealfall aussehen könnte. Im Anhang findet man noch einige Kurzinterviews mit Gesprächspartnern aus dem Buch, es wird ein Blick auf alternative Darknet-Technologien geworfen, gefolgt von einer Diskussion über die Sicherheit von Tor und einem Glossar zum Darknet.

Für mich war vieles rund ums Darknet Neuland, auch wenn ich tatsächlich vor etlichen Jahren TOR zum anonymen surfen schon einmal ausprobiert hatte. Interessant und anschaulich beleuchtet der Autor das Darknet von vielen Seiten, so dass ich dieses Buch immer wieder gern zur Hand genommen habe und gespannt weitergelesen habe. Auch wenn meine Ausgabe des Buches aus dem Jahr 2017 stammt, fühle ich mich für meine Zwecke umfangreich informiert, würde aber ebenfalls am Thema interessierten Leserinnen und Lesern empfehlen, zu der aktualisierten Ausgabe aus dem Jahr 2021 zu greifen.

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Darknet: Waffen, Drogen, Whistleblower
Wie die digitale Unterwelt funktioniert
Stefan Mey
Paperback, 240 Seiten
ISBN: 978-3406777073
Preis: 20,00 € [D]
Verlag: C.H. Beck
Erschienen: 26. August 2021 (3. vollständig überarbeitete Edition)

Fotoprojekt „52frames“: Week 17: One Light Source

In dieser Woche stellen wir uns bei dem Fotoprojekt von 52frames.com der Herausforderung, eine einzelne Lichtquelle zu verwenden, um ein Motiv zu beleuchten.

Bei mir diente eine kleine Taschenlampe dazu, etwas Licht ins Dunkel zu bringen und Schlafanstalt für Traumgestörte von Karen Russel in meinem Bücherregal anzuleuchten.

Vor Jahren haben mich sowohl Cover als auch der Titel zum Kauf des Buches bewegt, aber auch der Inhalt ist eher ungewöhnlich. Man sollte magischen Realismus mögen, um Freude an dem Buch zu haben. Denn da werden in kurzen Geschichten unter Wölfen aufgewachsene Mädchen in einem Umerziehungsheim zu wertvollen Gliedern der Gesellschaft zurechtgebogen, da verdient eine Familie ihren Lebensunterhalt mit Alligatorwrestling in einem Vergnügungspark, und orakelträumende Kinder werden von ihren Eltern in der Schlafanstalt für Traumgestörte abgegeben, damit sie das mentale Abheben in entspannte Traumwelten neu erlernen.

Fettnäpfchenführer Niederlande – Katja Frehland

Die Buchreihe, die sich auf vergnügliche Art dem Minenfeld der kulturellen Eigenheiten widmet, hatte ich durch den Fettnäpfchenführer Südafrika schon kennengelernt und seinerzeit als Urlaubsvorbereitung genutzt. Aber irgendwie hat es mich auch neugierig gemacht, was in dem Fettnäpfchenführer für die Niederlande wohl stehen würde und so führt mich meine BUCHweltreise nochmal dort hin. Ich habe immer grenznah gewohnt, eine Zeitlang in den Niederlanden gearbeitet und dachte, dass ich mich einigermaßen im Nachbarland und mit den Gepflogenheiten seiner Bewohner auskennen würde. Tatsächlich habe ich in dem Buch aber doch noch viel Interessantes entdecken können und beim Lesen wieder einmal gemerkt, wie sehr ich dieses Völkchen doch mag.

In dem Buch macht sich die Münchnerin Anne auf in das Land der Tulpen, Windmühlen und klompen, um dort Kunst zu studieren. Sie reist über Maastricht nach Amsterdam und verbringt fast ein ganzes Jahr im Herzen der bunten, liberalen Weltstadt. Als sie zuerst Freundschaft mit einer Niederländerin schließt und sich wenig später in einen jungen Amsterdamer verliebt, fühlt sie sich schon richtig angekommen. Doch dabei lässt sie kaum ein Fettnäpfchen aus, in das sie dabei tappen kann und als Leser folgt man ihr dabei. Ein ums andere Mal kommt man dabei nicht ums Augenrollen herum und wundert sich bei dieser Protagonistin über nichts mehr. Sympathisch wird einem die Gute dabei nicht unbedingt, selbst wenn man in manches Fettnäpfchen vielleicht sogar selbst beherzt getreten wäre. Glücklicherweise wird man jedoch nach jeder der kurzen Fettnäpfchen-Geschichten gleich darüber aufgeklärt, was da schiefgelaufen ist und erfährt anschließend auch, wie es oranje ist.

Da viele Begriffe in niederländischer Sprache gelassen wurden, gibt es im Anhang ein erklärendes Glossar und manchmal auch kleine zum jeweiligen Thema passende Wörterbuchauszüge. Außerdem finden sich in den einzelnen Kapiteln immer auch Einschübe mit Wissenswertem über Land und Leute. Manches kannte oder wusste ich bereits, anderes war mir in der Form nicht bewusst, so dass dieses Buch für mich doch Neues zu bieten hatte. Vor allem hat mir dieses Buch aber Spaß gemacht, selbst wenn ich beim nächsten Einkauf in den Niederlanden oder beim Spaziergang durch die Maasduinen damit nicht viel anfangen konnte. Immerhin sind wir gerade dabei, die Niederländer nicht mehr pauschal als Holländer zu betiteln. Das fühlt sich noch ein wenig ungewohnt an, aber es wird.

Mein Fettnäpfchenführer ist übrigens aus der 2. Auflage des Jahres 2014 und hat unberechtigterweise einige Jahre auf meinem Stapel ungelesener Bücher geschlummert. Auch wenn ich nicht den Eindruck hatte, dass dieses Buch nicht mehr aktuell sein könnte, abgesehen vom veränderten Buchcover, würde ich dennoch zu der inzwischen überarbeiteten und erweiterten 5. Auflage aus dem Jahr 2019 greifen.

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Fettnäpfchenführer Niederlande
Holland niet in Not (Ein unterhaltsamer Reiseknigge)
Katja Frehland
Gebundene Ausgabe, 256 Seiten
ISBN: 978-3958891753
Preis: 12,95 € [D]
Verlag: CONBOOK
Erschienen: 3. Januar 2019 (überarbeitete und erweiterte Edition)