Ein Jahr ist es her, dass aus einem „schlecht“ sitzenden Kopftuch im Iran eine Revolution gegen das Regime der Islamischen Republik Iran wurde. Sittenwächter hatten die 22-jährigen Kurdin Jina Mahsa Amini deswegen in Teheran abgeführt. Die Folgen der Festnahme hat sie nicht überlebt.
Zwölf Monate später regieren die Gottesmänner weiter mit harter Hand und eine wahre Hinrichtungswelle erschüttert und verängstigt die Zivilgesellschaft. Und doch hat sich etwas verändert. Sie sind jung, online und unbeeindruckt vom alternden iranischen Patriarchat. „Tracks East“ berichtet über die iranische Generation Z, die getragen von Musik und Kunst den Aufstand anführt. Wie geht es den Frauen? Und den Männern? Wie lebt die junge Generation im Iran?
Darum geht es in dem ARTE-Beitrag (D 2023, 30 Min), der bei YouTube noch bis zum 14.09.2024 verfügbar ist:
-> Tanzen und Singen verboten – wie Irans Kampf für Freiheit weitergeht
Und wie es so ist, wenn bestimmte Themen in die eigene Aufmerksamkeit rücken, bin ich danach noch auf folgende ARTE-Doku von Mohamad Hosseini und Claire Billet (F 2023) gestoßen, die mehr in die Tiefe geht und noch bis zum 25.12.2023 bei YouTube verfügbar ist:
-> Frau, Leben, Freiheit – Eine iranische Revolution
Weil das Drehen vor Ort unmöglich ist, stützt sich die Dokumentation vor allem auf Handyvideos der Demonstrierenden. Zudem haben sich einige engagierte Iranerinnen und Iraner trotz allem bereit erklärt, über die Revolution zu berichten. Sie werden anonym gehalten, genau wie das Drehteam. Eine kleine Gruppe von Iranerinnen und Iranern, darunter der Co-Autor, waren im In- und Ausland an der Entstehung der Dokumentation beteiligt. Sie bleiben im Schatten, doch ohne sie würde es diese Dokumentation nicht geben. Die Berichte von Aktivistinnen und Aktivisten aus der iranischen Diaspora, darunter auch die Schauspielerin Golshifteh Farahani, ermöglichen eine präzise Analyse der Situation. Denn die Angst scheint nun auch aufseiten des Regimes angekommen zu sein. Öffentliche Hinrichtungen reichen nicht mehr aus, um die Entschlossenheit des iranischen Volkes zu brechen. Die Proteste dauern monatelang an, wobei die Demonstrantinnen und Demonstranten ihre Vorgehensweise an die Entwicklung der Risiken anpassen. Der Stein ist ins Rollen gekommen …